Geschichte

.: Licht :.

 

Der gefundene Teddy

 

Es war Menschendads zweite Mountainbiketour in dieser Saison. Ich bin vor noch vor Tourbeginn rechtzeitig heimlich in den Rucksack gehuppert. So fuhren wir zu einem etwa 30 Kilometer entfernten See.
Angenehmes Wetter, die Tour führte überwiegend durch Waldwege, auf denen wir kaum eine Menschenseele trafen zum Ziel.

Um den See herum führte ein technisch anspruchsvoller Singletrail. Genau das Richtige für Menschendad und auch ich hatte meinen Hin-und-her-rütttelellellellspaß. In der Mitte der Strecke stand eine Bank, auf dem der traurig, seinen Kopf hängenlassender Teddy saß.

Ungefähr 70 Mal größer als ich, sah er mich mit müden Augen an, nachdem wir uns neben ihn setzten. In einem anfänglichen Smalltalk nannte er uns seinen Namen, während er mit mir einen Waffelriegel müpfelte. Ich verstand ihn wohl nicht ganz richtig, da er mit vollem Mund erzählte, dass er “Hmmbll bmmllbbär” oder ähnlich heiße. Ich sagte ihm, dass ich ihm das nicht glaube, er erzählte aber kauend begeistert weiter, wie sehr er sich freue endlich wieder einen Menschen (“und ein sympatiffes Wesen”) zu sehen. Er säße schon mehrere Tage und Nächte dort auf der Bank. Hatte so großen Hunger, dass er beinahe mit nur einem Bissen, den von Menschendad hingehaltenen Apfel weghappste.Voll ausgehungert, nahm er alles von uns angebotene an und mampfte alles restlos weg. Er brummelte lustige Sachen und wackelte kurz auch fröhlich mit den Füßen. Für einen Bärenrülpser, entschuldigte er sich über den wir minutenlang zu dritt kicherten.
Dann, kam der Zeitpunkt unsere Tour fortzuführen. Ein Riesendank gemischt mit einem weiteren Füßewackeln und guten Wünschen machten wir uns weiter auf den Weg…

Wieder verlassen, verloren und…vergessen gefühlt blieb der Bär zurück und sackte wieder zusammen. Ich hörte, wie Menschendad vor sich rumhmmte. Hmm, nee, geht nicht, hmm hmm oder? hmm hmmmmmmhm nee, Nein! das kann man nicht machen! Er drehte auf dem Weg um und fuhr den etwa einen Kilometer zur Bank zurück, nahm den Bären und setze ihn neben mich in den Rucksack. Das war schon ein bisschen eng, aber Teddy war wuschelweich. Leider stonkte er sehr mit seinem stinkigen Gestank! Da wir die Fahrt über aber beide aus dem Rucksack guckten, und ich eh keine Nase habe,war das dann nicht mehr weiter schlimm.

Als wir bei Menschenmum zuhause ankamen, gab es nach einem großen Hallo und rümpfender Nase eine Freifahrt für den Bären in der Waschmaschine. Da ging es ganz schön rund! Ich saß vor der Maschine und er mittendrin, Wuuuuiiih riefen wir uns bei jeder Umdrehung zu!

Ausgeschlafen,gewaschen, getrocknet, satt und durstgestillt, einigten wir uns am nächsten Tag darauf, ihm den Namen “Fynn D’Ling” zu geben. Er freute sich sehr darüber, und bedankte sich mit einem weiteren Füßewackeln, als er draußen auf dem Balkon saß.Fynn, hat in meinen Freunden, dem Flappsie, Polsti, Paul, Flori, Affö und Schneemann ebenfalls tolle Freunde gefunden und wir haben alle großen Spaß daran auf ihm herumzuklettern und zu hüpfen.

Denn wir haben Klettern, Hüpfen und Fynn lieb!

ʕ·͡ᴥ·ʔ